Warum Ihr Auto-Kühlschrank enttäuscht
Wer auf Roadtrips kalte Getränke genießen möchte, musste jahrzehntelang auf Kühler mit Eis zurückgreifen. Diese Methode hat zwar funktioniert, ist aber oft schwer und unhandlich. Daher war es eine nützliche Entwicklung, als einige Automobilhersteller begannen, integrierte Kühlschränke in ihre Fahrzeuge einzubauen. Doch der Schock folgt oft beim ersten Test: Diese Kühlschränke sind oft nicht in der Lage, Getränke richtig abzukühlen.
Ein zentraler Grund dafür liegt in der Technologie: Die Kühlschränke in Autos nutzen eine andere Technik als die, die wir von Zuhause kennen. Statt Kältemittel und Kompressoren setzen sie auf das sogenannte thermoelektrische Kühlverfahren. Hierbei wird ein Peltier-Element verwendet – benannt nach dem französischen Physiker Jean Charles Athanase Peltier, der das Phänomen entdeckte. Dieses Element kühlt eine Platte allein durch elektrische Energie.
Die Funktionsweise ist beeindruckend: Durch die Anordnung von Halbleiterübergängen zwischen zwei Platten kann eine dieser Platten mit Gleichstrom gekühlt werden. In den letzten Jahren sind Peltier-Elemente durch verbesserte Produktionsverfahren unglaublich preiswert geworden. Wenn man einen solchen in ein isoliertes Gehäuse einfügt, erhält man auf einfache und kostengünstige Weise einen Kühlschrank im Auto, ohne bewegliche Teile hinzuzufügen.
Doch ganz ohne bewegliche Teile kommt man nicht aus. Elektrizität allein macht Dinge nicht kalt. Während die eine Seite des Peltier-Elements kühlt, wird die andere Seite heiß. Zusätzlich entwickelt das Element beim Betrieb Wärme, weshalb es notwendig ist, einen großen Kühlkörper und einen Ventilator anzubringen, um die Hitze abzuleiten.
Diese zusätzliche Komplexität ist jedoch nicht das Hauptproblem. Das größte Manko ist, dass Peltier-Elemente nicht besonders effizient darin sind, Wärme aus einem Raum zu entfernen. In einem Test konnte eine thermoelektrisch betriebene Kühleinheit über 24 Stunden nur die Lufttemperatur auf etwa 45 Grad absenken. Die Temperatur der Getränke in den Dosen war sogar noch höher und erreichte 50 Grad.
Wer ein paar Flaschen St. Bernardus Abt 12 für den nächsten Tag kühlen möchte, wird damit kein Problem haben. Doch die meisten Menschen wünschen sich ihre Getränke wesentlich kühler, und Kühlschränke mit Peltier-Elementen sind dafür einfach nicht geeignet. Zusätzlich verbrauchen sie auch eine Menge Strom. Tatsächlich könnte man mit dem gleichen Stromverbrauch einen echten Minikühlschrank betreiben, und die zusätzlichen Kosten für den Strom würden sich schnell einsparen lassen.
Das bedeutet jedoch nicht, dass ein integrierter Kühlschrank im Auto völlig nutzlos ist. Wenn man ihn mit bereits kalten Getränken befüllt, kann er diese gut kalt halten. Aber Vorsicht: Wer dort ein übriggebliebenes Frühstücks-Burrito lagert und denkt, es sei nach ein paar Stunden noch genießbar, wird enttäuscht werden. DAS WEISS ICH AUCH AUS ERFAHRUNG.