GMC Sierra: Rückfahrkamera enttäuscht bei Nacht
Der GMC Sierra 1500 Denali zählt zu den luxuriösesten und leistungsfähigsten Pickup-Trucks auf dem Markt. Viele Fahrer würden sich freuen, diesen Wagen zu besitzen. Allerdings gibt es ein bedeutendes Manko, das ein weitverbreitetes Problem der Automobilindustrie anspricht: Die Rückfahrkamera ist nachts nahezu unbrauchbar.
Die vierte Generation des Sierra 1500 feierte ihr Debüt im Modelljahr 2019, gefolgt von einem Facelift im Jahr 2022. Im Vergleich zu seinem Silverado-Pendant wirkt der Sierra deutlich ansprechender. Der getestete Sierra 1500 Denali Ultimate, das Spitzenmodell, kostet stolze 87.190 Dollar und bietet ein imposantes Design, unterstrichen durch den charakteristischen „Dunkel-Vader“-Chromgrill und große 22-Zoll-Aluminiumräder.
Im Innenraum beeindruckt der Denali Ultimate mit einem 12,3-Zoll-Display für das Kombiinstrument, einem 13,4-Zoll-Mitteldisplay, einem 12-Lautsprecher-Bose Premium-Surround-Soundsystem, beheizten und belüfteten Sitzen mit 16 Einstellungen, einem Panorama-Dach und dem hervorragenden Super Cruise System für autonomes Fahren. Angetrieben wird der Truck von einem 6,2-Liter-V8-Motor mit 420 PS, der mit einer 10-Gang-Automatik und einem Allradantrieb gekoppelt ist.
Zusätzlich bietet der Sierra Denali Ultimate zahlreiche Funktionen, die ihn zu einem erstklassigen Pickup machen, etwa die praktische MultiPro-Heckklappe. Technisch und leistungsseitig bleibt kaum ein Wunsch offen – abgesehen von der Kameratechnologie.
Das Fahrzeug ist mit drei externen Kameras ausgestattet: einer Frontkamera unter dem GMC-Logo und zwei Kameras an der Oberseite der Heckklappe. Diese Kameras sollen beim Rangieren und Parken unterstützen. Bei Tageslicht funktioniert die Rückfahrkamera noch akzeptabel, doch bei Dunkelheit bleibt sie nahezu nutzlos.
Das zugrunde liegende Problem hat anscheinend zwei Ursachen. Erstens scheint die Kamera einen dunklen Filter zu haben, der die Bildqualität beeinträchtigt. Objekte im Schatten sind kaum sichtbar. Zweitens haben die Rückfahrscheinwerfer nicht genug Lichtausbeute – sie sind einfach zu schwach, um die Umgebung ausreichend auszuleuchten. Dies führt dazu, dass der Kamerabildschirm im Dunkeln kaum verwendbar ist.
Seit Jahren beschweren sich die Besitzer online über dieses Problem, das auch auf ein Designmanko des Bettes hinweisen könnte. Der Sierra hat eine Bettenbreite von 71,4 Zoll, aber der Abstand von den Rücklichtern zur Kamera ist über sechs Fuß. Die Rücklichter sind tief in den Heckleuchten platziert, während die Kameras an der Oberseite des Bettes sitzen. Diese Anordnung sorgt dafür, dass das Licht zu weit entfernt ist, um die Kameras effektiv zu unterstützen. Und das Problem beschränkt sich nicht nur auf den Sierra; auch andere beliebte Modelle wie der Ford F-150, Chevy Silverado und Ram 1500 haben ähnliche Schwächen in der Lichtausbeute und Bildqualität.
Verärgernd ist außerdem, dass es keine bundesstaatliche Vorgabe für die Bildqualität von Rückfahrkameras gibt. Im Jahr 2018 ordnete die US-Regierung an, dass alle nach diesem Datum gefertigten Neuwagen mit einer Rückfahrkamera ausgestattet sein müssen. Die Regelung legt jedoch nur Mindestanforderungen für die Sichtbarkeit von Details fest, nicht aber für die Bildqualität selbst.
Zusammenfassend lässt sich sagen, dass die Rückfahrkameras in Pickup-Trucks verbessert werden müssen und die Hersteller hellere Rücklichter installieren sollten, um diese Kameras zu unterstützen. Des Weiteren ist es an der Zeit, dass die Regierung Qualitätsstandards für diese Kameras festlegt. Bis dies geschieht, sind viele Besitzer gezwungen, auf Zubehörprodukte zurückzugreifen, um die Funktionalität ihrer Kameras zu verbessern.