Tschetschenische Warlords nutzen Tesla im Krieg
Die Kämpfer aus Tschetschenien setzen auf Tesla Cybertrucks im Ukraine-Konflikt. Diese Aussage mag überraschend erscheinen, ist aber Realität. Der tschetschenische Warlord Ramzan Kadyrow hat zwei grüne Cybertrucks präsentiert, die mit sowjetischen DShK 12,7 x 108 mm schweren Maschinengewehren ausgerüstet sind, und plant, mit ihnen im Kampf an der Seite russischer Truppen in die Schlacht zu ziehen.
Neueste Aufnahmen zeigen, wie die beiden Cybertrucks auf einer Schotterstraße Teil eines vier Fahrzeug starken Konvois fahren. Soldaten befinden sich in der Ladefläche der Trucks und bedienen die erwähnten Maschinengewehre, während sie Luftziele anvisieren. Kadyrow lobte auf Telegram die Vorteile des Cybertrucks im Krieg und betonte: „Mobilität, Bequemlichkeit und Manövrierfähigkeit sind Eigenschaften, die hier sehr gefragt sind.“
Bereits vor einem Monat hatte Kadyrow ein Video veröffentlicht, das einen Cybertruck mit einem russischen Kord-Maschinengewehr zeigt. In einem vorherigen Beitrag gab er an, dass dieser Cybertruck „ferngesteuert“ von Tesla-Chef Elon Musk deaktiviert worden sei. Kadyrow reagierte darauf, indem er auf Telegram äußerte: „Das ist nicht männlich.“
Die Idee, Maschinengewehre auf Pick-up-Trucks zu montieren, ist nicht neu. In der militärischen Geschichte wurden so genannte „Technicals“, improvisierte Kampfwagen, aus zivilen Fahrzeugen hergestellt. Diese Strategie fand bereits im Ersten Weltkrieg Anwendung und ist bis heute in vielen Konflikten präsent.
Technicals kamen insbesondere während des „Toyota-Kriegs“ in den 1980er Jahren zum Einsatz, als die Streitkräfte Tschads dank ihrer schnelleren und wendigeren Toyota-Fahrzeuge siegreich über die libysche Armee waren.
Die Frage bleibt bestehen: Ist der Cybertruck tatsächlich ein effektives Kriegsfahrzeug? Experten sind skeptisch. Laut Wired könnte der Cybertruck kein so schlechtes Modell sein, auch wenn seine Reichweite von maximal 547 km hinter der von konventionellen Pick-ups zurückbleibt. Allerdings ist der Cybertruck im Vergleich schneller und könnte aufgrund seines Stahl-„Exoskeletts“ einen besseren Schutz für seine Insassen bieten. Zudem ist er als Elektrofahrzeug extrem leise, was ihm einen Vorteil in der heimlichen Kriegsführung verschaffen könnte.
Mark Cancian, ein ehemaliger Marineoberst und Berater des Center for Strategic and International Studies, äußerte jedoch Bedenken. Er beschrieb die Trucks als „total cool und total nutzlos“, da sie selbst in der modernsten Form keine signifikante neue Fähigkeit bieten, abgesehen von ein wenig Mehr stealth. Außerdem stellte er in Frage, wie eine Flotte von Cybertrucks im Kampf aufgeladen werden sollte, was die Unterstützung eines solchen Fuhrparks als „praktisch unmöglich“ erscheinen lässt.