Carlos Ghosn muss Yacht und 32 Millionen Dollar zahlen

Carlos Ghosn muss Yacht und 32 Millionen Dollar zahlen

Das britische Gericht auf den Jungferninseln hat entschieden, dass Carlos Ghosn, der ehemalige Vorsitzende von Nissan, der Firma ein 121 Fuß (ca. 37 m) langes Yachtschiff und 32 Millionen Dollar Schadensersatz zu zahlen hat. Diese Entscheidung markiert einen wichtigen Schritt in dem rechtlichen Streit, der sich um die Finanzierung der Yacht dreht, die Ghosn mit Mitteln bezahlt hat, die ihm illegal entnommen worden sind.

Die Yacht trägt den Namen „Shachou“, was auf Japanisch „Der Chef“ bedeutet – ein passender, wenn auch amüsanter Name. Sie verfügt über sieben Badezimmer, fünf Hauptkabinen und vier Crewkabinen. Diese Yacht wurde zum Symbol für die vermeintlichen extravaganten Machenschaften von Ghosn, der 2018 festgenommen wurde. Abgesehen von den Vorwürfen der Unterschlagung wird Ghosn von den japanischen Behörden auch mit mehreren anderen kriminellen Anklagen konfrontiert, die noch nicht verhandelt wurden.

Insgesamt beträgt der an Nissan zu zahlende Betrag 32 Millionen Dollar. Dabei handelt es sich um Gelder, die durch ein komplexes Netzwerk von Tochtergesellschaften, darunter Nissan Middle East, geflossen sind und letztendlich dazu dienten, Ghosn oder seinen Angehörigen zugutekommen. Ghosn selbst bestreitet diese Vorwürfe und hat angekündigt, gegen das Gerichtsurteil Berufung einzulegen.

Die deutschen Automobilhersteller stehen sich in einem anderen Bereich ebenfalls Herausforderungen gegenüber. Die Nachfrage nach technischen Fähigkeiten in der Automobilindustrie wächst, aber die Unternehmen haben Schwierigkeiten, qualifizierte Fachkräfte zu gewinnen und zu halten. Eine Untersuchung hat gezeigt, dass die Branche in der Rekrutierung und Beibehaltung von Talenten hinter anderen Sektoren zurückbleibt. Ausländische Wettbewerber, wie die Banken- und Raumfahrtbranche, konkurrieren um dieselben Talente.

Wie Renault kürzlich bekannt gab, kauft Nissan Anteile im Wert von rund 552 Millionen Dollar zurück, um die Geschäftsbeziehung neu zu gestalten. Diese Entscheidung wird Renault helfen, notwendige Kapitalmittel für die Entwicklung von Elektrofahrzeugen zu sichern und um im europäischen Wettbewerbsumfeld bestehen zu können.