Elon Musk: Cybercab-Herausforderungen und Trump-Kampagne

Elon Musk: Cybercab-Herausforderungen und Trump-Kampagne

Es wäre derzeit illegal für Elon Musk, Teslas Cybercab in großen Stückzahlen zu produzieren. Die Welt beobachtete mit gemischtem Interesse, als der Tesla-Chef seine Vision einer autonomen Zukunft bei einer glamourösen Veranstaltung in Los Angeles präsentierte. Bei diesem Launch wurden unter anderem ein autonomer Bus, der Robovan, sowie ein selbstfahrendes Taxi, das Tesla als Cybercab bezeichnet, vorgestellt. Musk hofft, vor 2027 eine Flut dieser autonomen Fahrzeuge auf den Markt zu bringen, doch Tesla muss einige Hürden überwinden.

Zunächst muss das Unternehmen seine Full Self-Driving-Technologie weiter optimieren, die als Rückgrat des neuen Cybercab dienen soll. Außerdem muss Musk den US-Kongress überzeugen, seine strengen Vorschriften für die Massenproduktion autonomer Taxis zu überdenken, berichtet Bloomberg. Momentan gibt es in den USA strenge Auflagen, die die Massenproduktion autonomer Fahrzeuge stark einschränken – ein Hindernis für Musks Verkaufsambitionen.

„Sofern der Kongress dieses Limit nicht erhöht, bleibt der Weg über Ausnahmen für einen Massenhersteller nicht gangbar“, erklärte Bryant Walker Smith, ein Rechtsprofessor der Universität South Carolina und Experte für autonome Fahrzeuge. Regulatorische Hürden waren eines der Themen, die Musk während seiner lang erwarteten Vorstellung des Robotaxis unbeachtet ließ.

Die NHTSA erlaubt es Herstellern bisher, jährlich 2.500 Fahrzeuge unter einer gewähren Ausnahme zu produzieren – ein winziger Betrag für ein Unternehmen, das im letzten Quartal fast eine halbe Million Autos verkauft hat. Diese geringe Zahl steht im Widerspruch zu Musks Aussagen, dass Tesla das Cybercab „in sehr hoher Stückzahl“ herstellen werde.

Erwartungsgemäß ging Musk bei seiner Präsentation in Los Angeles nicht auf die vom Kongress verhängten Beschränkungen ein. Auch erklärte er nicht, wie sein Unternehmen den Sprung von Fahrassistenztechniken zu vollautonomen Fahrzeugen schaffen will. Der vage Zeitrahmen für die Einführung des Cybercab sieht eine Produktion ab 2026 vor, mit ersten Auslieferungen ab 2027. Allerdings hat Musk bereits seit über zehn Jahren selbstfahrende Taxis von Tesla versprochen und noch nicht den längst überfälligen Tesla Roadster auf den Markt gebracht, was bedeutet, dass es fraglich bleibt, ob dieser Zeitplan eingehalten werden kann.

In einer weiteren Neuigkeit plant Elon Musk, bei der Kampagne von Donald Trump mitzumachen. Um seine Ziele bei Tesla zu erreichen, benötigt Musk volle Konzentration und sollte sich nicht ablenken lassen. Doch stattdessen tritt er gemeinsam mit dem Präsidentschaftskandidaten Donald Trump dieser Woche in Pennsylvania auf, um Unterstützung für den verurteilten Verbrecher zu gewinnen.

Musk, der sich zu Beginn des Jahres hinter Trumps Wiederwahlkampagne stellte, hat nun eine Reihe von Veranstaltungen angekündigt, um unentschlossene Wähler zu überzeugen. Diese Veranstaltungen sollen zwischen morgen Abend und Montag in Pennsylvania stattfinden, einem für die Präsidentschaftswahlen entscheidenden Bundesstaat.

Trotz der wiederholten Angriffe Trumps auf Elektrofahrzeuge scheint Musk das Interesse des Ex-Präsidenten an Teslas Cybertruck geweckt zu haben. Während Musk plant, für Trump in Pennsylvania Wahlkampf zu machen, kommt er nicht umhin, sich von der Politik ablenken zu lassen, während er zugleich für die erfolgreiche Entwicklung seines Unternehmens verantwortlich ist.

Zum Schluss gibt es positive Nachrichten aus Deutschland: Die Expansion des Tesla-Werks in Deutschland wurde genehmigt. Das Werk, das in diesem Jahr bereits zahlreichen Protesten ausgesetzt war, darf nun seine Produktionskapazität erweitern. Teslas Ziel ist es, die Produktion von derzeit 250.000 auf 500.000 Fahrzeuge pro Jahr zu verdoppeln.

Obwohl das Werk seit 2022 in Betrieb ist und sich gegen starken lokalen Widerstand behaupten muss, genehmigte ein Gremium nun den ersten von drei Bauabschnitten. Die Genehmigung umfasst den Bau von Infrastrukturen für Lager, ein Testlabor für Batteriezellen und Logistikbereiche. Während der Bau auf bereits im Besitz des Unternehmens befindlichem Grundstück stattfinden wird, zeigt sich, dass Tesla abwarten möchte, bis sich der Markt für Elektrofahrzeuge stabilisiert, bevor mit den Expansionsplänen begonnen wird.

In einer anderen Nachricht folgte eine Untersuchung der NHTSA zu den Rückfahrkameras des Ford Flex, nach mehreren Berichten über fehlerhafte Kameras. Diese SUV-Modelle wurden zwischen 2009 und 2019 produziert. Obwohl Ford kein Bewusstsein für etwaige Verletzungen oder Todesfälle im Zusammenhang mit dem Defekt hat, wird die Untersuchung der NHTSA die möglichen Sicherheitsrisiken bewerten und bestimmen, ob eine Rückrufaktion erforderlich ist.