2025 Subaru WRX tS: Fast ein STI

2025 Subaru WRX tS: Fast ein STI

Als der neueste Subaru WRX vor ein paar Jahren debütierte, sorgte er sofort für Kontroversen, nicht nur wegen seiner Kunststoffverkleidungen. Viele waren enttäuscht, dass Subaru wichtige Leistungsmerkmale wie Fahrmodi und Recaro-Sitze nur in der Top-Ausstattung WRX GT anbot, die zudem ausschließlich mit einem CVT erhältlich war. Das ließ einige Autoliebhaber frustriert zurück.

Einige Jahre später scheint Subaru diesen Fehler mit dem manuell ausgestatteten WRX tS jedoch berichtigt zu haben. Sicher, es ist nicht das STI, auf das viele von uns gehofft hatten, aber es ist eine hervorragende kompakte Sportlimousine, die den WRX an die Grenze zur Größe bringt. Die großen Brembo-Bremsen, ein ausgeklügeltes Fahrwerk, ein exklusives digitales Armaturenbrett und eine ganze Menge Blau machen den tS zu einem wirklich überzeugenden Angebot für Käufer, die an Autos wie dem Honda Civic Type R, Toyota GR Corolla oder Volkswagen Golf R interessiert sind. Sie werden nicht allzu sehr vermissen, dass es kein STI ist.

Vollständige Offenlegung: Subaru hat mich nach Napa, Kalifornien, geflogen, mich mit Essen versorgt und in einer schönen Hütte auf einem Weinberg untergebracht, damit ich den 2025 WRX tS fahren konnte.

Um es gleich vorweg zu sagen: Der WRX tS, genau wie der BRZ tS, ist kein getarnter STI. Er ist zu subtil, hat weniger Leistung und es fehlen spezielle Ingenieursdetails. Dennoch gab es bedeutende Änderungen an diesem Fahrzeug, die von der STI-Abteilung vorgenommen wurden. In der Subaru-Sprache steht tS für 'tuned by STI'. Die Ingenieure von STI haben an Bremsen, Fahrwerk und Lenkung gearbeitet, um das Fahrverhalten so nah wie möglich an das eines STI heranzuführen.

Die Antriebstechnologie bleibt unverändert. Der WRX bietet nach wie vor Subarus symmetrischen Allradantrieb, ein erfreulich direktes sechs-Gang-Schaltgetriebe und einen ikonischen turboaufgeladenen 2,4-Liter-Boxermotor, der 271 PS und 258 lb-ft Drehmoment liefert. Das sind unveränderte Werte im Vergleich zu den regulären WRXs, aber sie sind durchaus stark genug, um den Wagen in etwa 5,5 Sekunden von 0 auf 60 mph zu beschleunigen, je nach Schaltgeschick kann das jedoch variieren. Es bietet genug Leistung für Überholmanöver auf der Autobahn.

Sollte man mehr Leistung wünschen? Natürlich, aber diese Werte sind für 99 Prozent der Fahrsituationen mehr als ausreichend.

Wer das Tuning ernsthaft in Betracht zieht, sollte wissen, dass der Turbo des WRX nur 12 psi an Ladedruck produziert. Das lässt durchaus Raum für mehr Leistung. Bei der Motorcharakteristik habe ich nur zwei Punkte zu beanstanden. Erstens: Die Drehzahl reicht nicht aus – die rote Linie und der Einspritzstopp sind bei genau 6.000 U/min. Ich hätte gerne einen höherdrehenden Motor, aber Subaru möchte wahrscheinlich nicht, dass der Kolben durch die Karosserie austritt. Das verstehe ich. Zumindest gibt es weniger Drehzahlüberhang als früher. Zweitens ist der Motor innen viel zu leise. Außen klingt er wie ein klassischer Subaru, aber im Innenraum hört man ihn kaum, während es viel Straßengeräusch gibt. Das war auf der Strecke mit Helmmütze noch auffälliger. Es wäre wünschenswert, dass es einen besseren Klang über ein valviertes Auspuffsystem gäbe oder wenigstens Schaltlichter, um anzuzeigen, wann man hochschalten sollte.

Kommen wir nun zu den entscheidenden Änderungen. Es gibt zwei große mechanische Unterschiede zwischen einem normalen WRX und dem WRX tS: ein Set großer Brembo-Bremsen und eine adaptive Federung. Der tS hat vorne 34,1 cm große belüftete und durchbohrte Bremsscheiben mit Sechskolbenbremsen und hinten 32,5 cm große belüftete und durchbohrte Scheiben mit Zweikolbenbremsen. Diese Bremsen funktionieren hervorragend und hielten den Tag über, selbst nach intensiven Fahrten auf der Rennstrecke von Sonoma, ohne merklichen Leistungsabfall. Das Pedalgefühl war jederzeit vertrauenswürdig, egal, ob ich an einer Ampel anhalten oder in einem Haarschnitt mit 90 mph reinhauen wollte.

Die Bremszangen sind 'gold', was zwar im Design eine kleine Augenweide darstellt, auch wenn sie in der Realität eher orange erscheinen.

Dazu kommen 19-Zoll-Multispeichenfelgen in mattem Grau, die ein schickes Felgendesign darstellen, das mit dem WRX TR eingeführt wurde. Vielleicht wäre ein neues Felgendesign für den tS wünschenswert gewesen, aber ich beschwere mich nicht. Die Straßenhaftung wird von 245/35R19 Bridgestone Potenza S007 Sommerreifen sichergestellt, die ausreichend Grip bieten, auch wenn sie bei meinem letzten Besuch auf der Strecke allmählich ihre Haftung verloren. Mit deaktivierter Traktionskontrolle neigt der WRX zu Übersteuern, beim Abblenden des Gaspedals bietet er jedoch ein angenehmes Drehen am Heck.

Abgesehen von den Abzeichen und den Bremssätteln sowie einigen schwarzen Akzenten bleibt die Karosserie exakt so wie beim regulären WRX. Bedauerlicherweise gibt es keinen riesigen Spoiler, und die Luftöffnung auf der Motorhaube ist eher dezent. Während man darüber geteilter Meinung sein mag, hat mir die Verkleidung, die vor ein paar Jahren viele abgelehnt haben, mittlerweile gefallen.

Zur neuen Federung: Manuelle WRXs erhalten nun schließlich die elektronisch gesteuerte, einstellbare Federung, die zuvor nur bei der CVT-üblichen WRX GT zu finden war. Doch das ist nicht einfach nur eine Übertragungseinheit. Das 'tuned by STI'-Element kommt hier ins Spiel. Subarus Ingenieure haben die Federung (McPherson-Stangen vorne, Mehrlenker hinten) umgebaut, damit sie sowohl auf amerikanischen Straßen als auch auf der Rennstrecke gut funktioniert. Das Ergebnis kann sich sehen lassen; egal wo ich gefahren bin, das Auto fühlte sich stets wohl und erweckte Vertrauen. Allerdings muss ich zugeben, dass der Sportmodus auf normalen Straßen, die etwas holprig sind, etwas zu hart wirkt. Auf der glatten Rennstrecke funktionierte es hingegen perfekt.

Der Innenraum bietet einige bemerkenswerte Änderungen für den tS, darunter die Recaro-Rennsitze, die auch im TR und GT zu finden sind, sowie zahlreiche Details in World Rally Blue. Die Recaro-Sitze sind großartig auf der Strecke und halten mich in Kurven sicher, jedoch könnten sie nach langen Fahrten etwas unbequem werden. Sie sehen zwar cool aus, aber das könnte für einige problematisch sein. Das auffällige WR-Blau zieht sich durch den gesamten Innenraum, von den Sitzen bis zu den Türverkleidungen. Subaru erlaubt es, den tS in jeder Farbe zu wählen, die auch für den WRX verfügbar ist, inklusive der neuen Galaxy Purple Pearl, die ich mir jedoch ein wenig intensiver gewünscht hätte.

Ein herausragendes neues technisches Feature im tS ist der exklusive 12,3-Zoll digitale Instrumentencluster. Er ist das erste Subaru-Modell, das damit ausgestattet ist – falls man den BRZ nicht mitinbezieht – und bietet drei Modi: Standardinstrumente, eine Karte mit Apple CarPlay und einen EyeSight-Bildschirm, der alle Sicherheitsfunktionen anzeigt. Der Cluster ist zwar klar, ich hätte mir jedoch eine bessere Anpassbarkeit gewünscht, statt das analoge Design des restlichen WRX zu kopieren. Hier wäre vom Rückblick aus eine Möglichkeit, außergewöhnliche Designs zu integrieren, ähnlich wie Ford es beim Mustang macht.

Der Rest des WRX tS-Innenraums ähnelt dem regulären WRX. Die Innenmaterialien reichen von okay bis mittelmäßig. Es ist nicht außergewöhnlich schlecht, doch der Aufbau lässt erkennen, dass es sich nicht um ein Premium-Auto handelt. Dazu gibt es einige schöne Wildlederakzente. Der Platz im WRX ist befriedigend, mit genug Spielraum vorne, und ich konnte problemlos hinter meiner eigenen Fahrposition sitzen. Eine Kleinigkeit, die mir aufgefallen ist, ist, dass der Beifahrersitz höher montiert ist als der Fahrersitz, was einem das Gefühl gibt, auf dem Auto zu sitzen. Aber das ist nebensächlich - man kauft dieses Auto schlussendlich, um zu fahren und nicht, um Beifahrer zu sein.

Technisch gesehen gibt es im tS auch einige nützliche Verbesserungen. Es bleibt bei Subarus Starlink 11,6-Zoll-vertikalem Touchscreen. Die Anordnung und Menüs sind logisch, aber die Verzögerung zwischen Auswahl und Ausführung kann sehr frustrierend sein, insbesondere während der Fahrt. Glücklicherweise sind einige Kerneinstellungen wie Belüftung und Lautstärke über feste Tasten an den Seiten des Bildschirms leicht zugänglich.

Zu den neuen Features zählen adaptiver Tempomat und Spurhalteassistent bei den sechs-Gang-Varianten, was sehr willkommen ist. Der Radar-Tempomat funktioniert recht zuverlässig und hält die Spur, auch während des Schaltens. Er gehört auch mit einem Notbremsassistenten ausgestattet, der die Bremsen pulsiert, oder gegebenenfalls voll stoppt, wenn das Auto erkennt, dass der Fahrer incapacitiert ist. Ich bin mir allerdings nicht sicher, wie dies bei einem Schaltgetriebe funktioniert, da ich zu feige war, dies auf der Straße zu testen.

Schließlich stellt sich die Frage nach dem Preis des WRX tS - eine Frage, die sich viele stellen. Subaru hat sich geweigert, einen genauen Preis zu nennen und sagte nur, dass er näher zum offiziellen Launch-Datum 2025 bekannt gegeben wird. Ein Sprecher erwähnte, dass es 'ähnlich' wie der GT sein könnte, der derzeit bei etwa 45.000 US-Dollar beginnt. Das erscheint mir fair, denn es mag kein Schnäppchen sein, aber für die gebotenen Performance ist der Preis durchaus in Ordnung.

Ich weiß, dass ihr euch ein STI wünscht, und ich hätte besseres Neues darüber zu berichten, aber wir leben nun in einer post-STI-Welt. Das müssen wir einfach akzeptieren. Die gute Nachricht ist jedoch, dass Subaru weiterhin gute Arbeit leistet, die aktuelle WRX-Palette zu erweitern und zu verbessern. Sicher, der tS ist kein STI, aber er bietet eine hervorragende Zwischenlösung mit genügend Leistung und Performance, um euch die Erinnerung an das frühere Top-Modell in Subarus Angebot zu nehmen.